Kompressionstherapie und Ödemprotektiva

Venöse Beschwerden, Bewegungsmangel, Übergewicht, Rauchen oder mehrere Schwangerschaften. Durch eine frühzeitig beginnende Prophylaxe und eine geeignete Behandlung können die Symptome hinausgeschoben werden.
In Industrieländern leidet fast die Hälfte der Bevölkerung an Venenerkrankungen – Frauen häufiger als Männer.

Wenn die Spannkraft der Venenwände nachläßt, funktioniert bald auch die als Rückschlagventile wirkenden Venenklappen nicht mehr. Das Blut staut sich in den Beinen und Flüssigkeit tritt durch die Gefäßwände ins umliegende Gewebe. Es kommt zu Ödemen, Schädigungen am Gefäßendothel und zu Entzündungen, die sich vermeiden lassen, wenn es gelingt, die Druckerhöhung in den Kapillaren und Venen zu verhindern. Kranke Gefäße werden weder durch eine Operation noch durch Kompressionsbehandlung oder Medikamente wieder gesund. Sie sollten sich daher „venenbewußtes“ Verhalten aneigen:

  • wenig stehen und sitzen, statt dessen aber

  • möglichst täglich laufen,

  • schwimmen,

  • tanzen oder

  • radfahren.

Bei Beschwerden schließlich müssen die Venen durch Kompressionsstrümpfe oder -verbände von außen gestützt weden. Mit Arzneimitteln lassen sich die Gefäße abdichten, das Gewebe entstauen und es kann lokalen Entzündungen entgegen gewirkt werden.

Für die Akutbehandlung von Thrombosen, Entzündungen oder venösen Stauungen, nach Varizenoperationen oder Verödungen ist ein Verband mit einer Kurzzugbinde notwendig, der fachgerecht gewickelt werden muß.
Kompressionstrümpfe eignen sich zur Vorbeugung bei besonderem Risiko, also für Stehberufler, Schwangere oder Übergewichtige – innerlich angewandte Ödemprotektiva der Kompressionsbehandlung haben sich als gleichwertig behaupten können.

Roßkastaniensamenextrakt und die Oxerutine als halbsynthetische Flavonderivate sind am besten untersucht worden. Der Roßkastaniensamen zur eigenständigen Therapie und Mäusedorn sowie Steinklee zur unterstützenden Behandlung.

Roßkastaniensamenextrakt bewirkt eine Verringerung der Durchlässigkeit der Gefäßwände für Wasser, Elektrolyte und kleine Proteine, weil der beschleunigte Abbau von Kollagenbestandteilen der Venenwände gehemmt wird und außerdem die Membranen durch Komplexbildung mit Cholesterin lipophiler (wasserundurchlässiger) werden.